Die Organisation Borderline Sicilia Onlus veröffentlicht die Presseerklärung der Anwältinnen von Khalid, dem jungen Syrer, der die Methoden, denen die Flüchtlinge im Aufnahmelager von Lampedusa ausgesetzt sind, mit einem Video publik gemacht hat. In diesem Zentrum wird er seit mehr als zwei Monaten mit 26 anderen Migranten festgehalten.
Pressemitteilung
Catania, den 21.12.13
Wir nehmen die Weigerung unseres Mandanten zur Kenntnis, der heute von der Kriminalpolizei angehört wurde und sich nicht zu der Behandlung im Sanitärbereich äußern möchte, die den Bewohnern des Aufnahmelagers von Lampedusa widerfuhr.
Wir drücken unsere Sorge darüber aus, dass Khalid nicht sofort aus dem Lager von Lampedusa verlegt wurde, dem Ort, an dem angeblich die Taten verübt wurden, wegen der die Staatsanwaltschaft von Agrigento ein Ermittlungsverfahren eröffnet hat.
Unser Mandant befindet sich seit 47 Tagen aus juristischen Gründen in diesem Lager, wie Minister Alfano heute morgen im Parlament berichtet hat. Es kann jedoch nicht akzeptiert werden, dass eine Person, ein potenzieller Asylbewerber, der den Mut aufbrachte, mit der Justiz zusammenzuarbeiten, eine Behandlung erfährt, die die grundlegenden Persönlichkeitsrechte verletzt.
Wir sind davon überzeugt, dass für eine angemessene Fortführung der Ermittlungen die sofortige Verlegung Khalids an einen sicheren Ort notwendig ist. Nur so können die notwendigen Bedingungen geschaffen werden, um – im Rahmen der gesetzlichen Garantien – alle erforderlichen Details zu sammeln, um so die eventuelle Verantwortung für die im Video dargestellten Taten im Lager von Lampedusa zu überprüfen.
Anwältinnen Paola Ottaviano und Germana Graceffo
Verteidigungsgremium Khalid
Aus dem Italienischen von Jutta Wohllaib
