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Sonntag, 13. Oktober 2013

Porto Empedocle: 300 AktivistInnen nehmen die ersten Särge aus Lampedusa in Empfang

Vor etwa 30 Minuten ist das Militärschiff mit den ersten 70 Leichnamen der Opfer des schrecklichen Schiffbruchs vom vergangenen 3. Oktober vor der Küste Lampedusas in Porto Empedocle angekommen.
Es wird von fast 300 Personen (ItalienerInnen und MigrantInnen) aus ganz Sizilien erwartet, die den Opfern ihre Ehre erweisen möchten:
Antirassismus-Vereinigungen, katholische Vereinigungen, Pfadfindergruppen, Amnesty International und Vertreter verschiedener MigrantInnengruppen, insbesondere Eritreer (die meisten der Opfer waren Eritreer). Während die Särge in Laster verladen werden, veranstalten einige Eritreerinnen einen Trauerritus, um sich von ihren verstorbenen Landsleuten zu verabschieden.

Der Abschiedsgruß wird schweigend von allen Anwesenden vorgenommen, die als Zeichen ihres Respekts keinerlei Nationalflaggen vorzeigen. Anschließend werden die Leichnamen zum neuen Friedhof in Agrigent gebracht, von wo sie dann auf die 20 sizilianische Gemeinden aufgeteilt werden, die sich zur Beisetzung der Leichnamen bereit erklärt haben.

Die Redaktion von Borderline Sicilia Onlus

(Aus dem Italienischen von Renate Albrecht)