Am Mittwochabend wurden 103 Somalier von einem Patrouillenschiff der italienischen Marine aus einem kenternden Schlauchboot in Sicherheit gebracht und anschließend auf die Insel Lampedusa befördert. Die Betroffenen berichteten den Behörden, sie hätten die Leichen von zwei Verstorbenen im Meer zurückgelassen. Die Flüchtlinge hatten während der langen Überfahrt auf dem offenen Meer offenbar unter großer Hitze zu leiden.
Betroffene aus Syrien stachen vor zwei Wochen in See
Dasselbe Patrouillenschiff brachte am Donnerstag ein weiteres Boot in Seenot mit 151 Flüchtlingen zum Hafen von Augusta auf Sizilien. Vor der sizilischen Hafenstadt Syrakus, wurden zudem mehr als 200 Menschen gerettet. Die meisten von ihnen kamen aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara.Etwa hundert weitere Flüchtlinge, vor allem Familien aus Syrien, wurden in der Nacht von der EU-Grenzschutzeinheit Frontex vor Kalabrien entdeckt. Sie waren vor zwei Wochen in Syrien aufgebrochen und nach mehreren Bootswechseln auf einem elf Meter großen Kahn zurückgelassen worden.
Malta verweigert die Einreise
Zuvor gingen am Mittwoch jene 102 aus Seenot geretteten Menschen in Sizilien an Land, denen Malta die Einreise verweigert hatte. Nachdem sich in der Europäischen Union Entrüstung darüber breit gemacht hatte, erklärte sich Italien schließlich zur Aufnahme bereit.
Jedes Jahr riskieren tausende Flüchtlinge aus
Afrika ihr Leben, um über das Mittelmeer Europa zu erreichen. Wegen der
vergleichsweise ruhigen See machen sich derzeit besonders viele auf den
Weg, in der Regel mithilfe von Menschenschmugglern.