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Donnerstag, 8. August 2013

Mehr als 500 in Seenot geratene Flüchtlinge gerettet - Zwei Tote.

Focus Online - Flucht nach Europa: Vor der italienischen Küste sind mehr als 500 in Seenot geratene Flüchtlinge gerettet worden. Sie stammen aus Afrika und Syrien. Doch nicht alle hatten Glück, einige überlebten nicht. Mehr als 500 Bootsflüchtlinge aus Afrika und Syrien sind binnen nur weniger Stunden vor den Küsten Italiens gerettet worden. Sie wurden nach Sizilien und Lampedusa gebracht, wie die italienischen Behörden mitteilten. Im Falle eines Bootes mit somalischen Flüchtlingen kamen offenbar zwei Menschen ums Leben, darunter ein siebenjähriges Kind.


Am Mittwochabend wurden 103 Somalier von einem Patrouillenschiff der italienischen Marine aus einem kenternden Schlauchboot in Sicherheit gebracht und anschließend auf die Insel Lampedusa befördert. Die Betroffenen berichteten den Behörden, sie hätten die Leichen von zwei Verstorbenen im Meer zurückgelassen. Die Flüchtlinge hatten während der langen Überfahrt auf dem offenen Meer offenbar unter großer Hitze zu leiden.

Betroffene aus Syrien stachen vor zwei Wochen in See

Dasselbe Patrouillenschiff brachte am Donnerstag ein weiteres Boot in Seenot mit 151 Flüchtlingen zum Hafen von Augusta auf Sizilien. Vor der sizilischen Hafenstadt Syrakus, wurden zudem mehr als 200 Menschen gerettet. Die meisten von ihnen kamen aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara.

Etwa hundert weitere Flüchtlinge, vor allem Familien aus Syrien, wurden in der Nacht von der EU-Grenzschutzeinheit Frontex vor Kalabrien entdeckt. Sie waren vor zwei Wochen in Syrien aufgebrochen und nach mehreren Bootswechseln auf einem elf Meter großen Kahn zurückgelassen worden.

Malta verweigert die Einreise

Zuvor gingen am Mittwoch jene 102 aus Seenot geretteten Menschen in Sizilien an Land, denen Malta die Einreise verweigert hatte. Nachdem sich in der Europäischen Union Entrüstung darüber breit gemacht hatte, erklärte sich Italien schließlich zur Aufnahme bereit.
 
Jedes Jahr riskieren tausende Flüchtlinge aus Afrika ihr Leben, um über das Mittelmeer Europa zu erreichen. Wegen der vergleichsweise ruhigen See machen sich derzeit besonders viele auf den Weg, in der Regel mithilfe von Menschenschmugglern.