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Donnerstag, 11. Juli 2013

85 Somalier vor Malta gerettet und nach Pozzallo geleitet

Corrierediragusa, Calogero Castaldo

Es befand sich auch ein gerade mal 45 Tage alte Neugeborenes und zwei schwangere Frauen unter den 85 Hoffnunglosen, die auf einem unsicheren Schlauchboot ca. 33 Meilen vor Malta von einem Handelsschiff gerettet wurden, das nun einige Meilen vor Pozzallo vor Anker liegt. Es gibt nur ein paar leichte Probleme aufgrund der Dehydrierung, sonst geht es allen gut. Auch das Neugeborene ist in guter Verfassung. Die "Papierlosen", alles Somalier, 60 Männer und 24 Frauen, zwei von ihnen schwanger, und eben das Neugeborene, mussten von einem Mutterschiff auf das Schlauchboot umsteigen, das Mutterschiff entfernte sich in internationalen Gewässern.
Als sie von dem anderen Schiff gefunden wurden, war das Schlauchboot manövrierunfähig. Die 85 somalischen Migranten müssen also ihrem Glücksstern danken, dass sie an dem Gastanker festmachen konnten. Die befanden sich in der Nähe der libyschen Küsten, hatten augenscheinlich Probleme auf ihrem 12 Meter langen, manövrierunfähigen Boot. Das Schiff hatte seinen Kurs Richtung Augusta verlassen, um den Hafen von Pozzallo anzulaufen. Einige Minuten vor dem Einlaufen ging ein Boot der Hanfekommandantur längsseits des Gastankers und übernahm die Flüchtlinge. Im Hafen angekommen begleiteten die Hafenbehördenmitarbeiter und der Zivilschutz die Migranten in das Auffangzentrum. "Die Rettung", so die Presseerklärung der Hafenbehörden von Pozzallo, "wurden, wie üblich, von allen Einheiten und Behörden sowie mit der lokalen Polizei koordiniert durchgeführt, die sofort und gemeinsam kompetent der Notsituation entgegen gewirkt haben, so wie es der von der Präfektur Ragusa verabschiedete geltende Anti-Anlandungsplan der Provinz vorsieht." Die Operation des Ankerns und Umbordends verlief dank eines Schleppers einer privaten Firma, der der Marine zur Hilfe geeilt war, sicher. Im Zentrum haben die Somalier weitere Migranten "kennen gelernt", die seit zwei Wochen der weiteren Dinge harren und die einen Tagesausweis zum Verlassen des Zentrum besitzen. Alle 84 Migranten wurden am frühen Nachmittag befragt und es ist nicht ausgeschlossen, dass in den nächsten Stunden auch der Name des Schleppers in Erfahrung gebracht werden kann, die die Afrikaner nach Sizilien geleitet hatte. Die Migranten erklärten, dass sie alle zwischen 5 und 6.000 Dollar bezahlt hätten.

Aus dem Italienischen von Judith Gleitze