Mindestens zehn Menschen sind bei einem neuen Flüchtlingsdrama im
Mittelmeer ums Leben gekommen. Das Schlauchboot der Migranten war am
Samstag etwa 65 Kilometer vor der nordafrikanischen Küste in Seenot
geraten und gekentert.
Die Überlebenden wurden auf die italienische Insel Lampedusa
gebracht. Während die herbeigerufene italienische Küstenwache 70
Flüchtlinge retten konnte, kam für die anderen die Hilfe zu spät. Die
Geretteten wurden an Bord eines Schiffes der italienischen Marine
gebracht und dort medizinisch betreut. Viele litten bereits an
Unterkühlung, hiess es.
Zuerst wurden drei Frauenleichen geborgen. Die Küstenwache setzte
die Suche nach möglichen weiteren Überlebenden oder Toten am Sonntag mit
zwei Patrouillenbooten und einem Helikopter fort, wie die
Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Sie fanden die sieben weiteren
Toten.
Ein maltesisches Suchflugzeug hatte das gekenterte Boot am Samstag
entdeckt. Am Abend seien dann die italienischen Schiffe in dem Seegebiet
eingetroffen. Viele der Flüchtlinge hätten sich da schon stundenlang im
Wasser an das halb versunkene Schlauchboot geklammert.
62 Männer und 8 Frauen, eine von ihnen schwanger, seien schliesslich
an Bord genommen worden. Sie wurden auf die italienische Insel
Lampedusa gebracht.
Aus welchen Ländern die Migranten stammen, war zunächst nicht
bekannt. Zumeist versuchen Menschen aus nordafrikanischen Ländern in
oftmals kaum seetüchtigen Booten die italienische Küste zu erreichen.
(aus: recherchejournal zum aufstand)