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Sonntag, 4. November 2012

„Zehn Tote bei Flüchtlingsdrama vor libyscher Küste“

Mindestens zehn Menschen sind bei einem neuen Flüchtlingsdrama im Mittelmeer ums Leben gekommen. Das Schlauchboot der Migranten war am Samstag etwa 65 Kilometer vor der nordafrikanischen Küste in Seenot geraten und gekentert.
Die Überlebenden wurden auf die italienische Insel Lampedusa gebracht. Während die herbeigerufene italienische Küstenwache 70 Flüchtlinge retten konnte, kam für die anderen die Hilfe zu spät. Die Geretteten wurden an Bord eines Schiffes der italienischen Marine gebracht und dort medizinisch betreut. Viele litten bereits an Unterkühlung, hiess es.
Zuerst wurden drei Frauenleichen geborgen. Die Küstenwache setzte die Suche nach möglichen weiteren Überlebenden oder Toten am Sonntag mit zwei Patrouillenbooten und einem Helikopter fort, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Sie fanden die sieben weiteren Toten.
Ein maltesisches Suchflugzeug hatte das gekenterte Boot am Samstag entdeckt. Am Abend seien dann die italienischen Schiffe in dem Seegebiet eingetroffen. Viele der Flüchtlinge hätten sich da schon stundenlang im Wasser an das halb versunkene Schlauchboot geklammert.
62 Männer und 8 Frauen, eine von ihnen schwanger, seien schliesslich an Bord genommen worden. Sie wurden auf die italienische Insel Lampedusa gebracht.
Aus welchen Ländern die Migranten stammen, war zunächst nicht bekannt. Zumeist versuchen Menschen aus nordafrikanischen Ländern in oftmals kaum seetüchtigen Booten die italienische Küste zu erreichen.
(aus: recherchejournal zum aufstand)