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Samstag, 27. Dezember 2014

886 Flüchtlinge reisen durch Messina: Die Präfektur kritisiert die Gemeinde

Messinaweb.tv  - Die Präfektur von Messina hat folgende Presseerklärung veröffentlicht:
Am heutigen Tage hat das Schiff „Etna“ der Kriegsmarine an der Mole „Colapesce“ im Hafen von Messina angelegt. An Bord waren 886 Flüchtlinge, die im Kanal von Sizilien gerettet wurden. Die Präfektur hat das übliche Prozedere für die Erstaufnahme in die Wege geleitet. Ein Teil der an Land gebrachten Migranten wurde in den Zentren in den Gebäuden auf dem Universitätsgelände „Primo Nebiolo“ und in der ehemaligen Kaserne „Gasparro“ untergebracht, welche zuvor geräumt worden waren, um einen Wechsel der dort untergebrachten Personen zu garantieren.
An Bord der „Etna“ befanden sich auch circa dreißig unbegleitete Minderjährige, welche im Zentrum „Ahmed“ untergebracht wurden. Es ist bekannt, das dieses Zentrum bereits 103 Jugendliche vorübergehend beherbergt. Einige schwangere Frauen sowie ein während der Fahrt zwischen dem Kanal von Sizilien und dem Hafen von Messina geborenes Kind und seine Mutter wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Die restlichen Migranten wurden unter der Regie des Innenministeriums in andere Lokalitäten gebracht: Innerhalb Siziliens (Siracusa und Agrigento), in Kalabrien (Crotone), in die Basilicata (Potenza), in Kampanien (Neapel), im Latium (Rom), in die Abruzzen (Pescara und Terami), in die Marken (Ascoli Piceno), in Umbrien (Perugia), in die Toskana (Florenz), in die Emilia Romagna (Bologna), in Venetien (Venedig und Padova), in Südtirol (Bozen), in der Lombardei (Mailand) und im Piemont (Turin). Die Aufnahmeaktivitäten wurden wie immer durch den Einsatz der Ordnungskräfte (Polizei, Carabinieri und Küstenwache) garantiert sowie der Feuerwehr, der ASP 5 (lokaler Gesundheitsdienst) von Messina, des USMAF (Gesundheitsbehörde See und Grenzen), des Roten Kreuzes, dem Betreiber der Aufnahmezentren und des Vereines „Misericordia“.
Da mit einer hohen Anzahl an Flüchtlinge gerechnet wurde, hätte die Außergewöhnlichkeit des Ereignisses auch mehr Unterstützung von Seiten der Gemeinde Messinas und des regionalen Bereichs des Zivilschutzes gefordert, um eine bessere und schnellere Hilfe bei der Anlandung zu gewährleisten. Auch wenn die genannten Körperschaften bereits am gestrigen Abend, dem 25. Dezember, informiert worden waren, haben sie es jedoch nicht für notwendig gehalten, die von der Präfektur erfragte volle Mitarbeit zu garantieren.

Aus dem Italienischen von Linde Nadiani