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Montag, 12. Mai 2014

Tragödie: 17 tote und 200 verschollene Migranten


Ansa.it - 40 Meilen von der Küste Libyens entfernt ereignet sich eine erneute Migrantentragödie wenige Tage nach einem anderen Schiffsunglück, das ca. 40 Personen das Leben gekostet hatte, die von der östlichen Küste des nordafrikanischen Landes abgereist waren. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Anstrengungen, die Italien mit Mare Nostrum tätigt, aller Wahrscheinlichkeit nach nicht ausreichen. 

Man müsste vielmehr eine internationale Mission auf die Beine stellen, um die Todeshändler zu stoppen und tausenden, sich in Libyen aufhaltenden Asylbewerbern, die Möglichkeit zu geben, einen Asylantrag in jenem Staat zu stellen. 
„Europa hat zwei Möglichkeiten: Entweder kommt es hierher und hievt die europäische Flagge über die Operation Mare Nostrum oder wir werden die Migranten, deren Status und Recht auf Schutz bestimmt worden ist und die in andere Länder Europas reisen wollen, einfach gehen lassen“,  sagte der Innenminister Angelino Alfano . "Das Asylrecht ist heilig“, fügt er hinzu, „aber es kann nicht nur in Italien ausgeübt werden“.
Die Bezirksstaatsanwaltschaft von Catania, geleitet von Giovanni Salvi, wird ein Ermittlungsverfahren über die sich gestern 40 Meilen vor den Küsten Libyens ereignete Tragödie einleiten. Die Zuständigkeit obliegt zurzeit der Stadt am Etna, weil diese der erste Ort ist, in dem die bisher geborgenen 17 Körper und 206 Überlebende auf dem Schiff Grecale ankommen werden. Die zuständige Staatsanwaltschaft  wird die dringenden Maßnahmen wegen fahrlässiger Herbeiführung eines Schiffsunglücks und mehrfacher fahrlässiger Tötung ergreifen.

Aus dem Italienischen von Lan Gatti