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Dienstag, 4. März 2014

Ende des Protestes der pakistanischen Asylantragsteller

Der Protest der Asylsuchenden aus Pakistan, der am 26. Februar, einem Dienstagabend, außerhalb des Lagers Pian del Lago (Caltanissetta) begonnen hat, ist am Donnerstagmorgen beendet worden. Nachdem sie fast 48 Stunden die Straße vor dem Lager blockiert hatten, setzten die Demonstranten eine Begegnung mit dem Verantwortlichen des Immigrationsbüros der Präfektur durch; über die Frage der Aufenthaltserlaubnis hinaus, die der Auslöser für den Protest war, haben sie drei spezifische Forderungen gestellt, um den Protest zu beenden...

- Dass der humanitäre Schutz allen Punjabis zugestanden wird (eine Forderung, die
schon im November gestellt worden ist, siehe: http://siciliamigranti.blogspot.de/2013/11/caltanissetta-proteste-pacifiche-dei.html),

- Dass angesichts der hohen Ablehnungszahlen durch die Kommission für alle Asylsuchenden aus dem Punjab die Aufnahme ins CARA vermieden wird: Sie ziehen vor, lieber nicht ins CARA zu gehen als dort für 12 Monate nutzlos weggeschlossen zu sein,

- Dass die Wartezeit auf die Kommission höchstens 6 Monate beträgt (d.h. in dem Zeitraum, der vom Gesetz festgelegt ist)

Nur diese letzte Forderung hat Gehör gefunden. So wurde ihnen zugesichert, dass die Kommission vier Tage die Woche arbeiten wird, um 70 Anhörungen pro Monat sicherzustellen und so die Wartezeit zu halbieren. Gleichwohl verleihen die beiden anderen aufgestellten Forderungen dem Empfinden Ausdruck, aufgrund ihrer Herkunft diskriminiert zu werden; ihrer Ansicht nach würde die Kommission ihre Asylanträge nicht ernsthaft prüfen,
weil man Pakistan nicht für ein Land hält, das von einer humanitären Krise betroffen ist.
Die Ablehnungen der Asylanträge der Asylsuchenden aus Pakistan durch die territoriale Asylkommission sind tatsächlich zahlreich, obwohl das Land (und insbesondere der Nordwesten) seit Jahren durch die Gewalt terroristischer Gruppen, die ganze Dörfer in Schach halten und durch Drohnenangriffe der USA gepeinigt wird, die im Namen des Kampfes gegen den Terrorismus, unter kompletter Missachtung internationalen Rechts und unter Verletzung der Menschenrechte, damit fortfahren, zivile Opfer zu produzieren.

Giovanna Vaccaro
Redaktion Borderline Sicilia

Aus dem Italienischen von Rainer Grüber