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Donnerstag, 20. Februar 2014

Porto M, wie Meer, Memoiren, Migration, Militarisierung, Mobilisierung und ....

Am 1. Februar wurde auf Lampedusa “Porto M” eingeweiht, ein Ort der Erinnerung an Migrationen. Der Ausstellungsraum Porto M wurde vom Kollektiv Askavusa und verschiedenen Freiwilligen aufgebaut, um den Objekten, die Migranten zurückließen, die auf ihrer Route Lampedusa passiert haben, einen Platz zu geben. Diese wurden seit 2009 von Askavusa gesammelt. Die Poesie der Ausstellung dieser Objekte liegt in der lebenden Erinnerung, in der kontinuierlichen Veränderung. Wie die Mitglieder von Askavusa erklären, wollen sie mit Porto M diesen Objekten einen Raum geben, damit sie durch ihre Präsenz das Leben derer bezeugen, denen sie gehörten.
Hätte man die gleichen Objekte in Vitrinen und mit erklärendem Text untergebracht wären sie in Raum und Zeit erstarrt und ihre Bedeutung wäre auf den Kopf gestellt worden. Das, was diese freie Ausstellung von Objekten erreichen will, ist das Leben direkt zu verkörpern, anstatt es zu erklären.
Porto M, dessen Name sich an die Worte “Meer”, “Migration”, “Militarisierung” und viele andere mit dem Anfangsbuchstaben “M”, die mit Migration zu tun haben, anlehnt, ist in einer Halle untergebracht, die verschiedene Ausstellungsräume beherbergt. An der Hauptwand repräsentiert das Blau der Jeans und der gewellten T-Shirts das Meer, rund um die Silhouetten der fünf Kontinente, die aus Kleidungsstücken für Frauen und Kinder bestehen. Es gibt außerdem eine Ecke, in der verschiedene Objekte aus dem alltäglichen Leben auf See und an Land ausgestellt sind und einen kleinen Saal für Videoprojektionen.
Porto M soll ein Ort der Erinnerung, Reflexion und Debatte sein, ein politisches und kulturelles Zentrum.

Giovanna Vaccaro
Redaktion Borderline Sicilia

Aus dem Italienischen von Philine Seydel