Viele Berichte schildern die kritischen Bedingungen unter
denen registrierte Migranten in Italien leben. Allein in Rom leben ca. 2.000
Personen in besetzten Häusern, auf der Straße und in Barracken. Nach der Wüste,
der Gewalt in Libyen und der gefährlichen Überfahrt über das Mittelmeer wird
ihnen die Erlaubnis nicht gewährt Freunde und Familienangehörige zu finden,
welche bereits in europäischen Ländern sind.
Dies ist eine der Konsequenzen des Dublin-Verordnung: Die
Migranten werden damit gezwungen in dem europäischen Land ihren Asylantrag zu
stellen, in dem sie zuerst angekommen sind, das ist, wie in diesem Fall,
meistens Italien.
Das Dublin-System ist eine unmenschliche Verordnung, welche
die Asylanträge innerhalb Europas regelt und das den ‚Versand‘ von Personen von
einem ins nächste Land ermöglicht, da die Migranten gezwungen sind im ersten
Ankunftsland zu bleiben. Wenn sie in ein anderes Land weiterreisen, werden sie
zurückgeschickt, abgeschoben – ohne Rücksichtnahme auf ihr Leben, ihre Würde
und ihre Bedürfnisse.
Am Nachmittag versammelten sich noch einmal ca. 100
Migranten am alten Hafen, nachdem sie am Morgen von Ordnungskräften zurück ins
Aufnahmezentrum gebracht wurden.
Menschenleben in Gefahr – das Dublin-System muss
abgeschafft werden! Leider versucht die Europäische Gemeinschaft immer mehr den
Zugang bestimmter Personengruppen einzugrenzen. Mit Dublin III - welches vor kurzem abgesegnet wurde –
treten wir in eine neue Phase der Methode Migranten dort festzuhalten, wo sie
ankommen.
Aus dem Italienischen von Viktoria Langer