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Mittwoch, 17. Juli 2013

Dublinsystem abschaffen! Eritreer protestieren auf Lampedusa

Wieder haben sie protestiert: gestern protestierten 30 – 40 eritreische Migranten vor der Kirche auf Lapmedusa. Sie fordern, so wie bereits ihre Mitbürger im Februar 2013, eine Übersiedlung ohne den digitalen Fingerabdruck geben zu müssen. Sie wollen nicht in Italien bleiben, denn sie wissen genau wie die Situation der Migranten in diesem Land ist. Freunde oder Familienangehörige, welche vor ihnen dort Halt gemacht haben, haben ihnen von der schwierigen Situation erzählt: Nach dem Asylverfahren gibt es keine Arbeit, keine Unterkunft, keine Zukunft. Diese Situation hat sich bis dato nicht geändert.

Viele Berichte schildern die kritischen Bedingungen unter denen registrierte Migranten in Italien leben. Allein in Rom leben ca. 2.000 Personen in besetzten Häusern, auf der Straße und in Barracken. Nach der Wüste, der Gewalt in Libyen und der gefährlichen Überfahrt über das Mittelmeer wird ihnen die Erlaubnis nicht gewährt Freunde und Familienangehörige zu finden, welche bereits in europäischen Ländern sind.
Dies ist eine der Konsequenzen des Dublin-Verordnung: Die Migranten werden damit gezwungen in dem europäischen Land ihren Asylantrag zu stellen, in dem sie zuerst angekommen sind, das ist, wie in diesem Fall, meistens Italien. 

Das Dublin-System ist eine unmenschliche Verordnung, welche die Asylanträge innerhalb Europas regelt und das den ‚Versand‘ von Personen von einem ins nächste Land ermöglicht, da die Migranten gezwungen sind im ersten Ankunftsland zu bleiben. Wenn sie in ein anderes Land weiterreisen, werden sie zurückgeschickt, abgeschoben – ohne Rücksichtnahme auf ihr Leben, ihre Würde und ihre Bedürfnisse.
Am Nachmittag versammelten sich noch einmal ca. 100 Migranten am alten Hafen, nachdem sie am Morgen von Ordnungskräften zurück ins Aufnahmezentrum gebracht wurden. 

Menschenleben in Gefahr – das Dublin-System muss abgeschafft werden! Leider versucht die Europäische Gemeinschaft immer mehr den Zugang bestimmter Personengruppen einzugrenzen. Mit Dublin III  - welches vor kurzem abgesegnet wurde – treten wir in eine neue Phase der Methode Migranten dort festzuhalten, wo sie ankommen.

Aus dem Italienischen von Viktoria Langer