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Dienstag, 30. April 2013

Viele Jugendliche unter denen im Kanal von Sizilien Geretteten. Eine Ankunft von Migranten

La Repubblica - 78 Personen an Bord eines 20 m langen Bootes, der Motor war ausgefallen. In den letzten zwei Nächten gab es auch Ankünfte in Apulien und Kalabrien.
78 Migranten, alles Männer, mehr als die Hälfte, 48, Minderjährige. Sie befanden sich an Bord eines Bootes von 20 m Länge, der Motor war ausgefallen. Das Boot wurde gestern von einem Helikopter des Zolls gesichtet, der den Kanal von Sizilien überwacht. Es handelt sich um die letzte Anlandung in den vergangenen zwei Nächten: Neben Sizilien wurden auch Ankünfte von Migranten an den kalabrischen und apulischen Küsten gemeldet.
Sizilien. In Syrakus „wurde ein Boot mit arabischer Aufschrift von einem Flugzeug des Zolls gesichtet”, erklärte der Sprecher der lokalen Hafenmeisterei. Alarm wurde ausgelöst, das Boot wurde “circa 25 Meilen vor der syrakusanischen Küste” von zwei Schiffen der Küstenwache aufgehalten.

Das Migrantenboot befand sich in “Seenot, da das Steuer versagt hatte” und “aufgrund der schweren See war es nicht möglich, die Migranten an Bord zu nehmen, daher wurde es von zwei Einheiten der Küstenwache i und zwei Einheiten des Zolls in den großen Hafen von Syrakus geschleppt”, so der Bericht über die Rettung, die vom Generalkommando der Küstenwache und der Rettungseinsatzzentrums von Catania geleitet wurden.  Hier werden auch die Minderjährigen hingebracht, die  zuerst einmal für eine Nacht, zusammen mit den Erwachsenen, die sich in gutem gesundheitlichem Zustand befinden, “in der Umberto I –Einrichtung von Syrakus untergebracht werden, einem Aufnahmezentrum”, so der Sprecher, der dann erklärte, dass einige der 80 geretteten Personen “in das Civile-Krankenhaus von Syrakus gebracht werden mussten, einige wurden unter Beobachtung gestellt, da sie dehydriert und erschöpft waren. “Sehr wahrscheinlich verstecken sich die drei Schleuser unter den geretteten Migranten”, ergänzte der Sprecher und endet: “Das Boot ist konfisziert worden und wird dem Gesetz entsprechend zerstört.”

Kalabrien und Apulien. In der gleichen Nacht wurde eine Gruppe von 12 Migranten von den Carabinieri vor der kalabrischen Küste gerettet, während die Küstenwache von Gallipoli in der Provinz Lecce (Apulien) vor zwei Nächten 32 Menschen – 10 Männer und 7 Frauen sowie 15 Kinder, darunter ein Neugeborenes  von nicht einmal zwei Monaten– gerettet hat. Sie befanden sich auf einem 10 Meter langen Segelboot, das auf See ankerte. Die Schleuser waren inzwischen mit einem zweiten Boot verschwunden, welches kurz darauf von den Ermittlern gefunden wurde.

“Wir kennen den Abfahrtsort des Bootes nicht, aber die Flüchtlinge kommen aus Afghanistan und aus Syrien, es geht ihnen allen gut”, so Achille Selleri, 2. Kommandant der Hafenmeisterei der Küstenwache von Gallipoli.

Die Rettungsarbeiten wurden letzte Nacht von der Küstenwache 17 Meilen südlich von Syrakus eingeleitet, der andere Einsatz startete in Porto Palo di Capo Passero. Die Migranten wurden in Aufnahmezentren gebracht. In der gleichen Nacht haben die Carabinieri in Kalabrien 12 Migranten festgehalten, die angaben, kurz zuvor die Küste mit einem Schlauchboot erreicht zu haben. Es handelt sich um insgesamt 15 Personen, drei von ihnen gelang die Flucht.

Aus dem Italienischen von Judith Gleitze