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Dienstag, 20. September 2011

Interethnische Begegnung am 10.September in Mineo

Samstag, den 10. September findet um 17.30 Uhr gegenüber dem „Orangendorf“ eine INTERETHNISCHE ZUSAMMENKUNFT statt (es wird anwesend sein das Wohnmobil von LILA mit einigen Ärzten). Nach der im August durchgeführten Deportation von mehr als 400 Migranten in andere italienische Caras (Asylbewerberheime), Migranten, die für die innere Ordnung des Megasammellagers Mineo für gefährlich gehalten wurden, weil sie ihre eigenen Rechte verteidigt haben, sind in den vergangenen Tagen mehr als 300 neue Asylbewerber angekommen, die vor dem Krieg in Libyen geflüchtet sind und jetzt von Lampedusa kommen.
Die Kommissionen haben nach den Ferien die Anhörungen wieder aufgenommen (ungefähr 10 pro Tag), aber nach Monaten des entnervenden Wartens ist die Situation noch immer ziemlich konfus, die Dolmetscher sind nicht ausreichend vorbereitet, und sie sind sich der Schwierigkeit der zu behandelnden Probleme nicht bewusst; und die Kommissionen machen unerbittlich weiter mit einem hohen Prozentsatz an Asylverweigerungen. Vom 1.9. an ist die innere Verwaltung der Dienstleistungen (im Sammellager) an das Konsortium der sozialen Genossenschaften SISIFO übergegangen, das den Wettstreit um die Auftragsvergabe in der Zeit um Mariä Himmelfahrt mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit gewonnen hat; - nach Monaten eines Durcheinanders in der Verwaltung des Mega Cara (bis zur Stunde befolgt man die Vertragsbedingungen nicht, die in allen anderen Caras Italiens in Geltung stehen).  Als Netzwerk Antirassismus Catania haben wir, zusammen mit verschiedenen solidarischen Organisationen, bereits seit Anfang dieses aufwendigen, protektionistischen und unmenschlichen Abenteuers vorgeschlagen, dass der Weg eines wirklichen Willkommens diametral einem Zentrum der Absonderung weit weg von bewohnten Ortschaften entgegenläuft; wenn man die Projekte des SPRAR (Das Aufnahmelager für Asylsuchende und Flüchtlinge) in der Gegend des Calatino (im Osten Siziliens, Hauptort Caltagirone) und auf ganz Sizilien mit den geringeren Kosten multipliziert, dann würde man eine wirkliche soziale Eingliederung der Migranten, so, wie sie seit Jahren in Riace und in einigen Ortschaften der Locride geschieht, favorisieren; aber im Gegenteil: in diesen Monaten haben sie sich außer 2000 Migranten (aus 37 Ländern) die Unfähigkeit und die Unmöglichkeit ein Megacara zu verwalten aufgehalst, und so werden die Spannungen geschaffen und verschärft, die dann militärisch unterdrückt werden - und so brudermörderische Kriege unter den Armen im Calatino anheizen. DAS DORF DER „SOLIDARITÄT“ KURZFRISTIG ZU SCHLIESSEN IST MÖGLICH! FÜR DIE MIGRANTEN IST ES NOTWENDIG!

Das Antirassismus Netzwerk von Catania

(aus dem Italienischen von Rainer Grüber)