Vom 19. bis zum 23. Juli fand auf der Insel zum dritten Mal „Lampedusa in Festival“ statt. Lampedusa ist eine wunderschöne Insel, die in den letzten Jahren durch die massive Anlandung von Migranten bekannt geworden ist. Ich bin am 22. Juli angekommen, noch rechtzeitig, um den letzten beiden Tagen des Festivals beizuwohnen. Das Ziel des Festivals war es, den Tourismus auf der Insel zu fördern, der Einnahmequelle für viele Bewohner der Insel ist; dieses Jahr war jedoch die Angst aufgrund der Medienberichterstattung groß, sodass viele Touristen wegblieben.
Die gezeigten Dokumentarfilme waren sehr schön und bewegend; sie handelten von Geschichten, Erlebnissen, Migrationsflüssen und Kulturen, die zum Mittelmeerraum gehören. Das „Lampedusa in Festival“ ist gut gelungen; sehr viele Touristen, die auf der Insel waren, sowie viele Einwohner nahmen teil; und das ist auch der Verdienst all derer, die hart und leidenschaftlich zusammen gearbeitet haben. Für die Organisation verantwortlich waren die Mitglieder der Associazione Arci Askavusa, in Zusammenarbeit mit anderen Vereinigungen wie der Bsa und Freiwilligen aus ganz Italien unter der künstlerischen Leitung von Luca Vullo. Ich war in Lampedusa wegen einer Untersuchung bezüglich der Situation der Migranten im Auftrag der Associazione Shahrazàd onlus und des Forum antirazzista und habe verschiedene Interviews geführt, nicht nur mit Touristen und Bewohnern der Insel, sondern auch mit Mitgliedern kultureller Vereine und gemeinnützigen Organisationen, die die Ankunft der Migranten miterlebt haben. Während meines Aufenthaltes gab es am 25. Juli ein erstes sit-in von Journalisten, Bürgermeistern und Vereinen, um die Einhaltung des Art. 21 der Verfassung sowie die Rücknahme des Erlasses von Minister Maroni, der der Presse den Zutritt zu den Aufenthaltszentren für Migranten verbietet, zu fordern. Das sit-in fand, um die Verordnung Maronis einzuhalten, vor dem Cspa (Centro di primo soccorso e accoglienza – Zentrum für erste Hilfe und Aufnahme) statt, also auf freiem Feld, da es uns von den Ordnungskräften, die sich ständig in diesem Bereich befinden um zu kontrollieren, dass sich niemand außer den Angestellten auch nur dem Tor nähert, nicht erlaubt wurde, uns zu nähern. In den Interviews werden schwerwiegende Probleme innerhalb des Aufnahmezentrums angeklagt, vor allem von Seiten der NGO Terre des hommes (die sich um Kinder und Jugendliche in Not kümmert, darunter unbegleitete Minderjährige). Die Anwältin Alessandra Ballerini beschreibt die Situation, die sie beobachten konnte, folgendermaßen: Personen, die um Asyl ersucht haben, können nicht in ein Cie (Identifikations- und Ausweisungszentrum) überstellt werden; was sie am meisten brauchen, ist psychologische Hilfe. Die Jungs in der Base Loran leiden derartig, dass sie weder essen noch schlafen können, bis zu dem Punkt, dass sie gesundheitliche und körperliche Probleme aufweisen. Im Cspa befinden sich Personen mit schwerwiegenden physischen Problemen, wobei zu bedenken ist, dass es auf der Insel nur eine Poliklinik gibt. Zugang zum Aufnahmezentrum bekommen wir nicht, und so ist das einzige Mittel der Migranten, ihrer Stimme Geltung zu verschaffen, die Selbstverletzung. Bald beginnt der Ramadan, wobei es für die Migranten wichtig wäre, diesen nicht im Aufnahmezentrum zu begehen; manche denken an Flucht und eine Rückkehr in ihre Heimatländer, da sie während der langen Fastenzeit viel Obst brauchen und wegen des Essens und der Essenszeiten besorgt sind. Innerhalb des Zentrums arbeiten Ordnungskräfte, Lampedusa accoglienza, Save the children, l’Arci l’Oim, Inmp, l’Unhcr, Terre des hommes, Medici senza frontiere; aber wirklich rund um die Uhr sind nur die Ordnungskräfte anwesend. Den Migranten ist es absolut verboten, das Aufnahmezentrum zu verlassen; wenn sie es dennoch versuchen, werden sie mit Entzug der Essensmarken bestraft. Auch Telefonkarten wurden nicht verteilt, da diese an den Mauern geschärft und dazu benutzt werden können, sich die Pulsadern aufzuschneiden; Shampoo gibt es ebenfalls nicht, da man sich damit vergiften kann. Die Personen im Aufnahmezentrum wissen nicht, wie sie sich die Zeit vertreiben sollen. Auch die Gürtel werden ihnen abgenommen, um Selbstmorden durch Aufhängen vorzubeugen. Typisch für Orte, an denen Menschen die Freiheit entzogen wird, ist, ihnen alles wegzunehmen und sich dann nicht für den Grund zu interessieren, der sie zum Selbstmord treibt. Viele der Angestellten und der Ordnungskräfte besitzen eine große Menschlichkeit; eine Putzfrau wollte vor einiger Zeit ein Kind adoptieren, aber es wurde ihr nicht erlaubt. Die Migranten erleben die Hölle inmitten eines Paradieses auf Erden. Viele haben Angst vor Wasser, und niemand fragt, was sie während ihrer Reise erlebt haben. Manche der Jungs in der ,Base Loran’ sehen überall Wasser. Kein Mensch kann seiner Freiheit beraubt werden, nur ein Richter kann eine solche Entscheidung treffen; mit diesen Worten beendet die Anwältin Ballerini ihren Beitrag. Ich halte es, daran anschließend, für wichtig, an dieser Stelle den Art. 13 der italienischen Verfassung zu erwähnen, der wie folgt lautet: „Die persönliche Freiheit ist unantastbar. Keine Form des Freiheitsentzuges, der persönlichen Durchsuchung oder jede andere Art von Beschränkung der persönlichen Freiheit ist zulässig, außer wenn sie von den Justizbehörden ausdrücklich angeordnet werden; in vom Gesetz vorgesehenen Fällen und Fällen außergewöhnlicher Notwendigkeit und Dringlichkeit, die ausführlich im Gesetz aufgeführt sind, können die Kräfte der öffentlichen Sicherheit vorübergehende Maßnahmen ergreifen, die den Justizbehörden innerhalb von 48 Stunden mitgeteilt werden müssen und, wenn sie nicht in den folgenden 48 Stunden durch diese bestätigt werden, aufgehoben werden müssen und ohne Folgen bleiben. Jede Form körperlicher und moralischer Gewaltausübung gegenüber Personen, die der Freiheitsbeschränkung unterliegen, wird bestraft. Das Gesetz sieht für den präventiven Freiheitsentzug Höchstfristen vor.“ Jeder Migrant träumt davon, die Insel Lampedusa zu erreichen, die Insel der Hoffnung. Viele schiffen sich ein, auch wenn sie wissen, dass es keine einfache Reise wird und sind sich voll bewusst, dass es eine Reise ohne Rückkehr werden könnte, aber dennoch riskieren sie ihr Leben in der Hoffnung, es zu verbessern, wissend, dabei sterben zu können. Die Migranten, die die Insel erreichen, werden im Aufnahmezentrum aufgenommen, aber in dem Moment, in dem sie es betreten, haben sie nicht mehr die Freiheit, es auch wieder zu verlassen, nicht mal, um ein Eis essen zu gehen. Sie leben einen festgefahrenen Alltag, eingeschlossen in ein Aufnahmezentrum, dessen Grenzen sie nicht übertreten dürfen und fragen sich, wo die Freiheit ist, von der sie geträumt haben. Sie sagen: wir sind keine Verbrecher, sondern Menschen wie ihr auch. Warum dürfen wir nicht raus? Was haben wir schlechtes getan? Am Donnerstag, den 28. Juli 2011, habe ich es, auch wenn ich nicht im Inneren des Aufnahmezentrums arbeite, geschafft, zwei Posten der Ordnungskräfte zu überwinden und hineinzugehen. So wurde es mir möglich, das folgende Interview mit dem Verantwortlichen Cono Galipò der Associazione Lampedusa accoglienza durchzuführen: „Lampedusa ist ein Ort, den man für seine große Aufnahmebereitschaft bewundern kann. In den vergangenen Monaten war es nicht einfach, einer Bevölkerung von 6000 Personen und vielen von der Notwendigkeit, ihr Leben zu verbessern, verzweifelten Immigranten, zu helfen. Sie kamen und kommen aus Ländern, in denen Krieg oder katastrophale ökonomische Bedingungen herrschen. Es existieren sehr schwerwiegende soziale Zustände und wir (Lampedusa accoglienza) haben es geschafft, diese komplexe Situation zu meistern. Wir haben den Migranten in jeder Hinsicht die besten Empfangsbedingungen geschaffen. Innerhalb des Aufnahmezentrums gibt es einige abweichende Meinungen, ich will die negativen Urteile eines Teils der Organisationen über dieses Phänomen und seine Verwaltung nicht verbergen; wir sehen die Sache hinsichtlich bestimmter Aspekte anders, jeder soll aber seine Meinung haben, und alle sollen respektiert werden. Innerhalb des Aufnahmezentrums gibt es ein Spielfeld für sportliche Freizeitbetätigungen, und auch wenn sie gerade eine schwere Zeit durchmachen, schaffen sie es, sich fröhlich und heiter die Zeit zu vertreiben… Einmal in Lampedusa angekommen, werden die Migranten mittels ihrer Fingerabdrücke identifiziert: sie dürften hier eigentlich höchstens 72 Stunden bleiben, leider bleiben sie manchmal auch 4 oder höchstens 5 Tage, ihr Aufenthalt im Aufnahmezentrum ist kurz, und so bleibt keine Zeit, sie ausgehen zu lassen, auch weil sie über keinen regulären Aufenthaltstitel verfügen. Im März haben die Ordnungskräfte die Verantwortung dafür übernommen, sie außerhalb des Aufnahmezentrums verkehren zu lassen. Wir versuchen, vor allem für die Minderjährigen etwas zu erreichen, auch um eine Integration in das Leben der Insel zu ermöglichen. Ab dem 1. September beginnt ein Projekt der öffentlichen Erziehung, das versuchen wird, diese Minderjährigen mit jenen von Lampedusa in Kontakt zu bringen. Darauf wird die besondere Aufmerksamkeit aller Institutionen liegen. Vom juristischen Standpunkt aus werden den Migranten alle wichtigen Informationen bezüglich ihrer Rechte gegeben; es besteht die Möglichkeit, Anwälte zu benennen, denen es erlaubt ist, das Innere des Aufnahmezentrums zu betreten, wobei es hierzu aufgrund der kurzen Dauer des Aufenthaltes selten kommt. Innerhalb des Aufnahmezentrums gibt es verschiedene Ethnien, die bestens miteinander zusammenleben. Zwischen den Ethnien gibt es keine Diskriminierungen. Vor einiger Zeit war ich in einem anderen Aufnahmezentrum bei einem Streit zwischen einem Muslim und einem Christen zugegen, der dadurch entstanden war, das der Christ vor dem Muslim geduscht hatte; aus diesem Grund begann eine Schlägerei, worauf ich versuchte, ihnen klarzumachen, dass Probleme nicht durch Gewalt gelöst werden; meiner Meinung nach sind die Migranten, die aus Ländern mit speziellen Problemen flüchten, es gewohnt, Probleme auf diese Art und Weise zu lösen. Es ist uns auch schon passiert, dass Migranten, die ausgewiesen wurde, nach einer Woche schon wieder zurückgekehrt waren. Hierzu muss man sagen: wer sein Leben riskiert, um nach Italien zu gelangen, wird dafür einen handfesten Grund haben: wir hatten den Fall eines Paares, das in Lampedusa gelandet war, von dem der Ehemann einen französischen Pass hatte, während die tunesische Frau nicht einreisen konnte, und er hatte diese gefährliche Überfahrt mit ihr gemacht, um sie nach Frankreich zu bringen. Calipò behauptet dass eine aufmerksamere Gesetzgebung verhindern kann, dass diese Menschen ihr Leben riskieren. Diese Probleme menschlicher zu gestalten, würde sie zumindest teilweise lösen. Das Problem ist nicht nur, die Flüchtlinge aufzunehmen und sich um sie zu kümmern, sondern auch das Danach ist fundamental. Denn wenn die Migranten das Aufnahmezentrum verlassen müssen, nachdem sie die Aufenthaltsberechtigung erhalten haben, finden sie sich plötzlich vor einem Abgrund wieder: sie besitzen nichts, sind nur auf sich selbst zurückgeworfen; und in diesem Moment haben sie am meisten ein Bedürfnis nach Hilfe, um zu vermeiden, dass sie in den Händen der organisierten Kriminalität landen. Man sollte sich auf die Integration und die Gesetzgebung konzentrieren; man muss sich, auch nachdem sie die Aufenthaltsgenehmigung erhalten haben, um sie kümmern. Dafür ist es notwendig, dass einige Verordnungen geändert werden, wie bspw. Das Gesetz 381 von `91. Interview mit dem Bürgermeister von Lampedusa: “Man muss Leute aufnehmen, die an deine Tür klopfen. Ich möchte ein Stück aus der Bibel zitieren: ich war ein Fremder und ihr habt mich aufgenommen; ich war ein Nackter und ihr habt mich bekleidet; ich war hungrig und ihr gabt mir zu essen. Während der Zeit des Notstandes seit März haben wir viel Hilfe vom Ministerpräsidenten bekommen. Das Cspa in der Gegend der Imbriacola sehe ich als ein Fünf-Sterne-Hotel an. Was die gesundheitliche Versorgung angeht, brauchen wir in Lampedusa kein Krankenhaus, vor allem vor dem Hintergrund einer fragwürdigen und manchmal mangelhaften Gesundheitsversorgung im ganzen Land. Es gibt auf der Insel eine Poliklinik mit vielen Spezialabteilungen und außerdem 2 Hubschrauber der ersten Hilfe, die mit den Krankenhäusern von Palermo verbunden sind, dem Civico und dem Cervello. Ein Krankenhaus mit der ganzen notwendigen Ausrüstung zu eröffnen, würde sehr teuer und aufwändig sein.” Interviews mit einigen Touristen und Bewohnern der Insel: “Einige Einwohner waren es leid, ihre wunderschöne Insel zunehmend militarisiert zu sehen und fühlen sich eher davon belästigt als von den unsichtbaren Migranten, die tatsächlich überhaupt keine Bewegungsfreiheit besitzen, da sie immer im Cspa eingeschlossen sind. Einige Lampedusaner sagen: leider rückte die Insel in den Fokus der negativen Medienberichterstatttung, die Immigration gibt es seit mehr als 20 Jahren, sie ist kein neues Phänomen; ein Tourist mischt sich in die Unterhaltung ein und sagt: ich sehe in den Straßen Mailands mehr Immigranten als hier und fährt fort… Ich bin nach Lampedusa gekommen, um zu arbeiten und fühlte mich hier sehr wohl, ich habe sowohl die Orte als auch die Menschen lieb gewonnen. Es würde mir gefallen, die Landschaften und Personen durch meine Augen zu projizieren, ich bin sicher dass wir den Schatten, der in letzter Zeit über sie geworfen wurde, vertreiben könnten. Eine Frau aus dem Ort schließt: Wir sind gastfreundliche Menschen und bleiben nicht unberührt von den Bedürfnissen unserer Brüder, die weniger Glück hatten als wir; wir haben alles gegeben was wir konnten, und als die Migranten weggegangen sind, haben wir uns allein gefühlt, weil sie unsere Tage bereichert haben mit ihren Sitten, die anders sind als unsere.” Mein Aufenthalt in Lampedusa ging auf die folgende Art und Weise zu Ende: Ein unvergesslicher 31. Juli. Am Morgen des 31. Juli gab es einen Flashmob – „sprengen wir die Ketten“ – organisiert von der Associazione Arci Askavusa, mitten auf dem Feld in der Nähe des Lagers Imbriacola, da es uns wie üblich nicht erlaubt wurde, uns dem Zentrum zu nähern. Teilgenommen haben am Flashmob die Associazione Arci Askavusa, die Associazione Shahrazàd onlus, das Forum antirazzista, die Bsa und einige Freiwillige der Universität Bologna. Der Flashmob wurde organisiert, nachdem wir die Nachricht von Gabriele del Grande auf dem Blog Fortress Europe gelesen hatten, dass es im Inneren des Aufnahmezentrums eine Revolte von Minderjährigen gegeben habe, die aus Protest auf das Dach geklettert waren. Es waren dieselben Minderjährigen, die einige Tage zuvor das Zentrum für einen Spaziergang verlassen hatten und darauf von den Ordnungskräften geschlagen und nackt ausgezogen wurden. Eine solche Situation, in der Minderjährige in einem Aufenthaltszentrum festgehalten und schlecht behandelt werden, ist absolut inakzeptabel. “Wir werden diese Orte der Gefangenschaft und Folter nicht tolerieren und glauben, dass Lampedusa sie gemeinsam ablehnen muss“ sagt Arci Askavusa. Während der Veranstaltung haben wir vor den Ordnungskräften die Ketten durchbrochen, mit der Absicht, eine Botschaft der Freiheit zu senden. Auch haben zwei Mitglieder von Save the children gesprochen; was mich am meisten schockiert hat, war der Vortrag einer Angestellten, die absolut nicht einverstanden war mit den Minderjährigen, die aus protest auf das Dach geklettert waren, weil das ihrer Meinung nach nicht der beste Weg ist, um bestimmte Dinge zu erhalten.” Dann frage ich mich… was wäre denn der beste Weg, um die eigene Stimme hörbar zu machen, wenn es den Migranten nicht erlaubt ist, mit der Außenwelt in Kontakt zu treten? Der 31. Juli ging zu Ende mit der Landung von 271 Migranten, ich war dort und zittere immer noch und schaffe es nicht, nicht daran zu denken. Männer, Frauen und Kinder, die eine Reise von 38 Stunden auf sich genommen haben, um die Insel der Hoffnung zu erreichen. In ihren Augen habe ich Erschöpfung und Angst gesehen und im selben Moment die Freude derjenigen, die überlebt haben. Ich habe die Hand gehoben, um zu grüßen und sie antworteten lächelnd. In dieser Nacht hatte ich sehr viele gegensätzliche, unbeschreibbare und ausauslöschliche Gemütszustände. Die Sache, die mich am meisten aufgewühlt hat, war das verzweifelte Weinen eines Jungen, der während der Reise seinen Bruder verloren hat, welcher nach einer Schlägerei ins Meer geworfen und sich selbst überlassen wurde und der unbedingt den Schuldigen finden wollte, sowie die Nachricht der 25 leblosen Körper, die im Laderaum des Schiffes gefunden wurden. Die verletzten Migranten wurden versorgt, die anderen wurden mit dem Bus in das CSPA gebracht. Während sie auf die Abfahrt warteten, habe ich bemerkt, dass viele von einer tiefen Traurigkeit übermannt wurden, da sie nicht wissen, was aus ihrer Zukunft wird. Ein Kind hat, kaum dass es das Boot verlassen hat, die Ärzte ohne Grenzen gefragt, ob es ihm in Italien erlaubt sein würde, in Frieden und ohne Angst vor Bombardierungen zu spielen. Eine Umarmung, ein Lächeln, ein Händedruck, ein Blick – oft reicht wenig, um die Fülle von unbeschreiblichen Emotionen zu übermitteln. Alessandra Alysar Fiumara
( Associazione Shahrazàd und Forum antirazzista)