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Dienstag, 31. Mai 2011

Bericht aus Lampedusa

Der Unfall vom 8.Mai, bei dem drei Migranten starben, ist laut lampedusanischer Fischer, nicht auf einen Bruch des Steuers zurückzuführen, sondern auf menschliches Versagen. Nach der Rettungsaktion auf See wurde das Boot von einem Mitarbeiter der Küstenwache gesteuert und es scheint, dass dieser in der Dunkelheit das Riff, auf das das Boot auflief, nicht gesehen hat.
Bei dem Aufprall sind drei Migranten ins Wasser gefallen und unter das Boot geraten, wo sie gestorben sind. An dem Tag wurde auf TG3 eine Sendung übertragen, in der die Mitarbeiter der Sicherheitskräfte und der Küstenwache, die an der Rettungsaktion der Menschen auf See beteiligt waren, gelobt wurden. Über die Toten wurde erst einige Tage später berichtet, weil die Leichen sich unter dem Boot befanden und sie niemand vorher gesehen hat. Das Boot ist immer noch dort, in der Nähe der „Porta d’Europa“.
Alex Georges (von der Vereinigung „Kajak für das Recht auf Leben“) verlässt die Insel nach mehreren Monaten und fährt Richtung Mailand; Ende Juni will er die Überfahrt von Tunesien nach Belgien beginnen; vielleicht wird er in Palermo sein, es könnte interessant sein ihn zu treffen, weil er viel Zeit auf der Insel verbracht hat. Ärzte ohne Grenzen teilt uns mit, dass sich 60 Menschen in der Loran Basis und 100 Tunesier im Lager Contrada Imbriacola befinden. Die Weiterleitungen der Flüchtlinge dauern an. Die Verstärkung für die Protezione Civile ist angekommen. Um 19Uhr kommt ein Boot mit 105 Menschen, alle subsaharischer Herkunft, an. Unter ihnen vier schwangere Frauen. Die Pressekonferenz für die Besatzung des Forums wird im Hotel Paladini di Francia Freitag, 3.Juni, um 11Uhr stattfinden. Tiziana Martorana (vom Fernsehsender RAI) gibt mir den Bericht dazu.
Der Entwurf des Programms:
“Das antirassistische Forum auf Lampedusa: IL LAVORO SVOLTO, LE STORIE DEI MIGRANTI. Il PUNTO DI VISTA  DEI LAMPEDUSANI
Freitag, 3.Juni um 11Uhr im Hotel Paladini di Francia, das antirassistische Forum präsentiert eine Bilanz der eigenen Arbeit auf der Insel.Die letzten schwierigen Monate, erzählt von denjenigen, die täglich auf der Seite der Migranten arbeiten. 30000 sind auf der Insel angekommen. Außerdem wird das Video „Lampedusa terra in vista“ vorgestellt, das vom antirassistischen Forum realisiert wurde.Es führt ein: Laura Verduci, antirassistisches Forum Palermo. Moderation der Debatte: Tiziana Martorana, Journalistin für RAI Sizilien
Gäste: Bernardino de Rubeis,Bürgermeister von Lampedusa - Giusi Nicolini, Legambiente -  Giacomo Sferlazzo,  Vereinigung Askavusa – Alexandre Georges, „Kajak für das Recht auf Leben“ – Salvatore Policarpi, Einwohner Lampedusas- Anna Maria Sambuci, Bbrigate della Solidarietà Attiva – möglicherweise auch IOM
Laura Verduci, Forum Antirazzista di Palermo