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Donnerstag, 23. Juli 2015

Agorà im CSPA von Pozzallo: Interview mit Borderline Sicilia

RAI.TV – Roberta Rei befindet sich im Erste Hilfe – und Erstaufnahmezentrum von Pozzallo, in der Provinz Ragusa. Hier, an diesem Ort findet die Identifizierung der soeben angekommenen Migranten mittels Registrierung, Foto und  Fingerabdruck statt. Es ist der erste und oft unnötige Teil der Aufnahme, denn sobald die Flüchtlinge diese Prozedur hinter sich gebracht haben flüchten viele von ihnen vom Süden in den Norden Europas.
Rei versucht ins Zentrum zu gelangen um mit den Verantwortlichen der Betreibergesellschaft zu sprechen, sie möchte sich ihre Tätigkeit erklären lassen. Morgen wird hier zum ersten Mal eine Delegation von EU Parlamentariern erwartet. Sie sollen bei ihrem Besuch die EU Beiträge für die Identifizierungsmaßnahmen beurteilen, welche der erste gemeinsame Hotspot werden soll. Roberta und ihr Team haben schöne Aufnahmen der in Pozzallo gestrandeten Boote gemacht, die noch vor Mare Nostrum, also vor langer Zeit in Pozzallo gestrandet sind. In den Booten findet man noch Kleider, Schuhe und sogar Geldscheine. Roberta wird uns die Geschichte eines Migranten erzählen, der nach den verschiedenen Aufnahmeprozeduren Italienisch gelernt hat und kurz davor steht als Flüchtling anerkannt zu werden. Heute allerdings arbeitet er als Schwarzarbeiter in den Feldern eines kleinen Dörfchens nahe Pozzallo.


Aus dem Italienischen von Elisa Tappeiner