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Sonntag, 12. April 2015

Erste Ankunft des Jahres: 100 Migranten eingetroffen, es bleiben nur die Minderjährigen.

Aus Tempostretto

Von Eleonora Corace
Die Maßnahmen für die erste Ankunft des Jahres 2015 der Migranten in der Stadt Messina sind noch auf dem Kai ‘Colapesce’ im Gange. Die letzte nämlich geht auf den vergangenen 26. Dezember, den Tag des Heiligen Stephan, zurück. Dieses Mal sind ungefähr 100 Personen von einem Patrouillenboot der Finanzwache angekommen, darunter eine noch nicht genau benannte Zahl Minderjähriger. Auch die Nationalität der Migranten wurde noch nicht festgestellt. In der Mehrzahl handelt es sich aber um Afrikaner, die südlich von der Sahara kommen.

Wie aus dem Protokoll ersichtlich, wurden Präfektur, Polizeipräsidium, Küstenwache, Sanitäter und Rotes Kreuz zusammen mit dem Personal der ehemaligen Ipab Scandurra, die als Aufnahmeeinrichtung für 150 Personen dient, in Alarmzustand versetzt. Diese Aufnahmeeinrichtung wurde Anfang des Jahres auf Anordnung des Präfekten eröffnet, um die über 100 Minderjährigen, die vorher in Zelten waren, dorthin zu verlegen. Die Minderjährigen, die unter den 100 Personen von heute erwartet werden, werden ebenfalls in das ehemalige Ipab Scandurra verlegt, wo sich jetzt schon 120 Minderjährige aufhalten. Alle anderen werden nicht in Messina bleiben, sondern in die Aufnahmeinrichtung von Pozzallo kommen. In dem Zentrum, das in den Räumen der ehemaligen Kaserne in Bisconte untergebracht ist, wurden gestern 80 Personen aus Eritrea und Somalia gebracht, zusammen mit den anderen Migranten aus Subsahara-Afrika sind es jetzt insgesamt 160 Personen. Die Zeltstadt in PalaNebiolo hingegen wurde für andere Neuankünfte geschlossen, da sie schon seit zwei Tagen „reserviert“ ist für 250 Migranten, die vor 5 Tagen in Europa mit einem Boot in Lampedusa angekommen sind. Diese Migranten werden zunächst nach Trapani gebracht, dann kommen sie nach Messina, bevor sie in der Folge in andere Einrichtungen im Norden verlegt werden.
Die 100 Migranten von heute sind Teil der ungefähr 1000 Migranten, die gestern vor der Küste Libyens geborgen wurden. Dies im Lauf von drei Operationen der Küstenwache, die vom Patrouillenboot „Orione“ der Militärmarine und von diversen Handelsschiffen unterstützt wurden, deren Kurs geändert wurde, um die Rettungsaktionen zu unterstützen. Die tausend Personen waren auf drei Booten verteilt, wobei auf einem von ihnen der Leichnam eines Mannes entdeckt wurde. Ein weiteres Opfer des Menschenhandels im Mittelmeer und der Gesetze, die diesen provozieren. Heute wird der größte Teil der Migranten aufgeteilt zwischen Augusta und Porto Empedocle, zusätzlich zu den 100 Personen, die in Messina angekommen sind. In der Zwischenzeit sind ungefähr 80 Syrer an der Küste des Salento in Apulien an Land gegangen.

Aus dem Italienischen von Jutta Wohllaib