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Freitag, 11. Oktober 2013

Mindestens 50 Tote bei neuem Flüchtlingsdrama im Mittelmeer

Flüchtlingsboot (Archivbild) (Foto: ddp images/AP Photo/Daniele La Monaca)
Deutsche Welle - Schon wieder ist ein Boot mit rund 250 Menschen an Bord im Mittelmeer gekentert - südlich der Inseln Malta und Lampedusa. Unter den Toten sollen mehr als zehn Kinder sein. Auch vor Ägypten ging ein Flüchtlingsboot unter. 

Foto: Flüchtlingsboote wie diese sind nicht hochseetauglich – und zumeist völlig überladen. (AP)
Südlich der Inseln Malta und Lampedusa ist erneut ein Flüchtlingsschiff mit rund 250 Menschen an Bord gekentert. Nach Meldungen der Nachrichtenangetur Ansa kamen mindestens 50 Flüchtlinge ums Leben, darunter auch mehr als zehn Kinder. Nach Angaben des italienischen Militärs sind Schiffe der Marine wie auch Hubschrauber zur Unglücksstelle geschickt worden, um im Meer treibende Menschen zu retten. Etwa 200 Flüchtlinge hätten gerettet werden können.
Ein Sprecher der maltesischen Marine sagte, das Schiff sei in den Gewässern des Mittelmeer-Inselstates in Seenot geraten. Die Unglücksstelle liege etwa 120 Kilometer von der italienischen Insel Lampedusa entfernt. Dorthin würden Überlebende gebracht. Bereits in der Nacht zum Freitag waren in der Straße von Sizilien mehr als 500 Flüchtlinge aus Seenot gerettet worden.

Schiffsunglück vor Alexandria

Vor der ägyptischen Küste ist ebenfalls ein Boot gekentert. Mindestens zwölf Flüchtlinge kamen bei einem Unglück vor der ägyptischen Stadt Alexandria ums Leben. Nach Angaben von Sicherheitskräften konnten 116 Insassen aus dem Mittelmeer gerettet worden.
Die Flüchtlinge hätten Ägypten ohne Erlaubnis verlassen wollen, hieß es. In Ägypten leben derzeit mehr als 100.000 Flüchtlinge aus Syrien. Sie sind vor dem Bürgerkrieg in ihrem Heimatland geflohen. Viele wollen weiter nach Europa.

Vor Lampedusa waren vergangene Woche mehr als 300 Flüchtlinge gestorben, als ihr Schiff kenterte.

det/sti (afp, dpa, rtr)