In den letzten 48 Stunden folgte in den verschiedenen Häfen Siziliens eine Schiffsanlandung der anderen.Während in der vergangenen Nacht in Messina 361 Migranten an Land gingen und darauf in Pala Nebiolo untergebracht wurden, rettete die Besatzung eines Öltankers 300 Flüchtlinge und schleppte sie zur Küste von Catania ab. Unter ihnen waren Frauen und Kinder. Auch der Leichnam eines Migranten, welcher auf der Überfahrt verstarb, war an Bord. Die Überlebenden wurden ins Zentrum Pala Spedini gebracht, wo mit ihrer Identifizierung begonnen wurde. Heute sind 150 von ihnen geflüchtet.
In mehreren Booten erreichten 1200 Migranten den Hafen von Augusta. Sie wurden am vergangenen 8.April vom Militärschiff San Giorgio, welches im Auftrag der Operation Mare Nostrum im Mittelmeer im Einsatz ist, abgehört. Zur Rettung der großen Anzahl von Migranten, welche sich zur Zeit auf Booten aller Art auf dem Mittelmeer befinden, waren auch zwei Handelsschiffe und die Küstenwache im Einsatz. Die Flüchtlinge wurden in einer im Hafengelände von Augusta vorbereiteten Zeltkonstruktion untergebracht.
Die Besatzung der Espero, auch Teil der Flotte von Mare Nostrum, rettete gestern 260 Migranten und brachte sie nach Pozzallo; unter ihnen Frauen und Kinder. Acht von ihnen waren bei ihrer Ankunft in einem schlechten gesundheitlichen Zustand und wurden in das Erste Hilfe Zentrum begleitet. Alle Migranten wurden ins Erstaufnahme-Zentrum von Pozzallo gebracht, wo zuvor sechs zusätzliche Zelte aufgebaut worden waren.
In Porto Empedocle gingen heute ungefähr 1200 Migranten an Land, weitere 272 sollen mit der Fähre aus Lampedusa zu Mitternacht ankommen. Viele von ihnen wurden in den Sporthallen von Racalmuto, Siculiana und Favara untergebracht, nachdem sie beim Zelt am Hafen, das noch immer nicht betretbar und deshalb geschlossen ist, erst-identifiziert worden waren. Die übrigen Migranten (ungefähr 400) wurden zum Flughafen von Catania, Fontana Rossa, gebracht, ihr Zielort ist noch unbekannt.
Die Redaktion von Borderline Sicilia
Aus dem Italienischen von Elisa Tappeiner