Eine Gruppe unter ihnen ist mit dem Zug Richtung Norden geflüchtet.
CTZEN – Ungefähr 300 Schwarzafrikaner sind heute Nacht im Hafen von Catania angekommen. Ein Frachter aus Singapur hatte sie südöstlich der sizilianischen Küste gerettet. Ein Mann kam auf der langen Überfahrt ums Leben, während zehn weitere Personen wegen ihres ernsten gesundheitlichen Zustandes ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Ungefähr die Hälfte der Angekommen, darunter 6 Frauen und 30 Minderjährige, wurden zur Identifizierung in die Sporthalle Cibali gebracht. Dabei soll einigen von ihnen die Flucht gelungen sein und sie sollen per Eisenbahn Richtung Norden unterwegs sein.
Heute gegen 3 Uhr morgens sind 290 schwarzafrikanische Flüchtlinge im Hafen von Catania angekommen. Das Motorschiff Nord Farer aus Singapur hatte die drei Flüchtlingsboote gestern etwa 100 Meilen südöstlich der sizilianischen Küste aufgefunden und deren Insassen gerettet. Ein Mann im Alter von ungefähr 40 Jahren war auf der Überfahrt gestorben. Nach der medizinischen Erstversorgung noch auf der Kaimauer, wurden zehn Personen auf Grund ihres schlechten gesundheitlichen Zustands, verursacht durch Müdigkeit und Dehydratation, ins Krankenhaus gebracht. 150 Personen sind am Morgen mit Fahrzeugen des städtischen Verkehrsbetriebes zur Identifizierung in die Sporthalle am Spedini Platz gefahren worden.
„Die Situation ist ruhig, es gibt keine medizinischen Notfälle und alle haben um Internationalen Schutz angesucht,“ so die zuständigen Beamten der Einwanderungsbehörde des Polizeipräsidiums. Mit Kittel und Schutzmaske, wie vorgeschrieben, versuchen die Beamten im Inneren der Sporthalle das Leben dieser Personen zu rekonstruieren. Trotzdem soll sich heute morgen eine Gruppe vom Zentrum entfernt und mit Hilfe von Passanten zum Hauptbahnhof begeben haben. „Der Zugang zum Parkplatz vor der Sporthalle ist geöffnet,“ bestätigt ein Händler der nahegelegenen Straße, Giuseppe Fava. „Außerdem ist ein Tor zum Cibali Stadion geöffnet, für die Jungs die zum Trainieren kommen. Aber ich habe nichts gesehen.“ Die Bahnhofspolizei bestätigt, dass gegen 8 Uhr morgens ungefähr 30 Migranten, fünf oder sechs Familien, am Bahnhof eingetroffen sind und den ersten Zug Richtung Norditalien, Mailand und andere nördliche Städte, genommen haben.
„Hier sind wir noch lange beschäftigt,“ erklären die Polizisten im Palaspedini. „Bis jetzt konnten wir ungefähr 30 Minderjährige zwischen dem sechzehnten und siebzehnten Lebensjahr identifizieren. Im Zentrum sind sechs Frauen, eine von ihnen hat ein ungefähr zwei Jahre altes Kind bei sich.“ Nach der Erstidentifikation noch an Bord des Frachters durch die Polizei, bei der die Migranten fotografisch festgehalten wurden und Identifizierungsnummern vergeben wurden, ist es noch schwer möglich ihre Herkunft zu ermitteln. Uganda, Gambia, Sambia, das sind nur einige der Ursprungsländer.
Aus dem Italienischen von Elisa Tappeiner