Dritter Termin des internationalen Projekts Kontroversen in der europäischen Migrationspolitik – Schutzgewährung versus Grenzsicherung (KideM)
Am Montag, dem 27.02.2017 um 16:30 Uhr im Palazzo della Cultura, Via Vittorio Emanuele 121, Catania.
Wie ist es möglich Schutz zu fordern in historischen Zeiten wie diesen, in denen grundlegende Menschen- und Freiheitsrechte mit der europäischen Sicherheitspolitik und Gesetzgebung in Konflikt geraten? Im Rahmen des intereuropäischen Projekts „Kontroversen in der europäischen Migrationspolitik – Schutzgewährung versus Grenzsicherung (KideM)“ veranstaltet Borderline Sicilia und borderline-europe am 27. Februar in Catania ein drittes Treffen.
Der rote Faden, der die bisherigen Treffen miteinander verbindet, ist die Untersuchung der Menschen, die als Schleuser*innen in der Flüchtlingskrise tätig sind, sowie die Auswirkungen der Grenzschließungen auf die Schicksale der Geflüchteten.
Beim ersten Treffen galt die Untersuchung und Debatte ganz der Figur der*s Schleuser*in/s im Laufe der Geschichte, angefangen von dem Fall des Schiffes Cap Anamur bis heute.
Im zweiten Treffen wurde dank der umfassenden Berichte der Journalistin Nancy Porsia die politische Situation in Libyen dargestellt und analysiert. Es wurde über den Zustand und die Gründe der Geflüchteten diskutiert, die die nordafrikanischen Küsten verlassen um Europa zu erreichen.
Beim dritten und letzten Event des KideM-Projekts stehen die „vermeintliche*n Schleuser*in“ im Fokus, also die Geflüchteten, die in Italien festgenommen und wegen Täterschaft oder Teilnahme am illegalen Menschenhandel verurteilt werden.
Teilnehmer der Diskussion sind:
Giacomo Zandonini, Journalist und langjähriger Korrespondent aus Niger. Er spricht zum Thema: „Zur Flucht gezwungen: von den Grenzen der Sahara zum Mittelmeer“
Ein Geflüchteter, der zunächst angeklagt und schließlich von dem Vorwurf freigesprochen wurde, illegal Menschen auf dem Kontinent eingeschleust zu haben
Rechtwanwältin Germana Graceffo von Borderline Sicilia zum Thema „Die vermeintlichen Schleuser, selbst Opfer von Menschenhandel“
Salvo Coco, Psychologe der Strafvollzugsanstalt/ der Gesundheitsbehörde Catania zum Thema „Mann über Bord. Die Erfahrungen und Probleme der Strafgefangenen in Haft“
Moderiert von Alberto Biondo, Borderline Sicilia.
Übersetzung aus dem Italienischen von Alma Maggiore