meridionews - Ihre Leichen sind die ersten, die aus dem am 18. April gesunkenen Wrack geborgen worden sind. Sie sind die Opfer einer Tragödie, die weitere 800 Menschen in den Tod geschickt hat. Heute Morgen haben ihre Beerdigungen stattgefunden. „Ich denke, es ist die zivile Pflicht vom ganz Europa nicht zu vergessen“, sagte der Bürgermeister von Catania Bianco. Der Festakt, an dem Katholiken, Muslime und Kopten teilgenommen haben, war die letzte, verspätete Ehrung an die 13 Migranten, die auf hoher See am 18. April gestorben sind, zusammen mit weiteren 800 Menschen, wenn man den Worten der Überleben glaubt. Dieses Datum wird für immer in der Geschichte der Migration bleibe: Auf dem Seeweg vom Afrika nach Europa sind an diesem unheilvollen Tag sehr viele Menschen gestorben.
Neben dem Herzbischof Salvatore Gristina haben der Bürgermeister von Catania Enzo Bianco, der Imam der hiesigen Moschee und Vizepräsident der Islamischen Gemeinde auf Sizilien Ismail Bouchnafa und als Vertreter der Koptischen Kirche Ägyptens Abona Nola an dem Ökumenischen Gottesdienst teilgenommen. „Man sollte die Abreise aus den Herkunftsländer legalisieren – erklärt Bouchnafa, „Italien darf nicht alleine gelassen werden und die Europäische Union sollte ihre Verantwortung übernehmen und das Problem ernsthaft angehen.“Die Opfer, im Alter von 23 bis 30 Jahren, sehr wahrscheinlich aus Nordafrika stammend, sind von der italienischen Marine in einer Tiefe von 370 Meter in der Nähe des Schiffes, das sie nach Sizilien bringen sollte, geborgen worden. Mit DNA-Analysen wird man versuchen, die Identität der geborgenen Leichen festzustellen. Den ersten Vermutungen nach kam der Tod durch Ertrinken. Die Ermittlungen, die von der Spurensicherung und vom Fachpersonal der Universitäten Catania, Palermo und Messina durchgeführt werden, unterstehen dem forensischen Mediziner Dr. Cristina Cattaneo und werden seitens der Stadtverwaltung durch die Stadträtin Valentina Scialfa koordiniert.
„Die Stadt Catania – sagt Bianco in seiner Rede – will diese Menschen ehren und mit ihnen die vielen anderen, deren Leichen nie geborgen werden, die ihr Land verlassen haben, um einem Traum zu folgen, ein Traum, der nach vielen unsäglichen Leiden, zerbrochen ist. Ich denke aber, dass die Europäische Gemeinschaft die zivile Pflicht hat, diesen Traum nicht zu vergessen“. „Das ist wahrlich eine bewegende und gefühlsvolle Zeremonie und niemand darf seine Verantwortlichkeiten abgeben – bemerkte Gristina am Ende des Festaktes -. Durch diese Menschen wollen wir an all diejenigen erinnern, die besonders in den letzten Monaten uns ermahnen, die Menschlichkeit, die uns charakterisieren soll, wieder zu entdecken“.
28 Menschen haben den Schiffsbruch überlebt, unter ihnen der mutmaßliche Fahrer, der Tunesier Mohammed Ali Malek und sein Helfer der Syrer Mahmud Bikhit. Das Boot soll nach der Ankunft des portugiesischen Frachters King Jakob untergegangen sein, der auf Anweisung der italienischen Küstenwache intervenieren sollte. Die Tragödie, wie schon mehrere Male von der Staatsanwaltschaft Catania bekräftigt wurde, wurde nicht von dem Zusammenstoß der zwei Schiffes ausgelöst, sondern von einem falschen Manöver des Kapitäns Malek.
Aus dem Italienischen von Antonella Monteggia