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Mittwoch, 10. September 2014

415 Flüchtlinge treffen in Palermo ein


Am 9. September sind 415 syrische, palästinensische, ägyptische, eritreische, somalische und sudanesische Flüchtlinge an Bord eines Frachtschiffes in Palermo angekommen. Da das Schiff im Hafen nicht anlegen konnte, musste ein Boot der Küstenwache zwischen Romagnolo, wo das Frachtschiff ankerte, und dem Kai Puntone, viermal hin und herpendeln um die Ausschiffung einzelner Gruppen durchzuführen. Die Maßnahme hat lange gedauert: Die ersten Flüchtlinge, die das Land erreichten, sind um 9:30 Uhr angekommen und die Letzten um 12:00 Uhr. Die oberste Priorität war es, Familien mit Kindern und schwangere Frauen an einen sicheren Ort zu bringen. Dieses Kriterium hat dazu geführt, dass sich die ersten zwei Gruppen hauptsächlich aus Syriern und Menschen aus dem Nahen Osten zusammensetzten, die mit der Familie eingereist sind, während die letzte Gruppe überwiegend aus Männern bestand, die aus Ländern des subsaharischen Afrika stammen. 


Die gestrige dramatische Situation hatte ihre Ursache in den folgenden drei Faktoren: 
- viele Migranten waren völlig verwirrt, sie fragten wo sie seien und ob sie sich in Mailand befänden;
- viele Männer und Frauen waren alleine mit ihren Kindern unterwegs was die Gefahr einer Trennung der Familie im Falle eines Krankenhausaufenthaltes mit sich brachte; 
- die hohe Anzahl von Kindern, 97 insgesamt, davon 11 Neugeborene und 18 unbegleitete Minderjährige. 
Insgesamt befanden sich die Neuangekommenen in einem guten Gesundheitszustand, einige hatten aber auf der Überfahrt Knochenbrüche und Prellungen erlitten. Notfälle waren vor allem die schwangeren Frauen und die zahlreichen Kinder. Giuseppe Noto, Direktor des öffentlichen Gesundheitszentrums (ASP) von Palermo, erklärte, dass abgesehen des von dem für die Neuangekommenen zur Verfügung gestellten Personals ein zusätzliches Zelt mit weiteren Kinderärzten und Experten für Neugeborene gebraucht worden wäre. 
Nach den medizinischen Untersuchungen und der Erstaufnahme wurden die Flüchtlinge  zu zwei Caritas-Zentren begleitet: zum San Carlo/San Rosalia und zum Ruffini. Die hohe Anzahl der Neuankömmlinge hatte dazu geführt, dass einige Flüchtlinge schon nachmittags in andere Zentren in Rom gebracht werden mussten. 
Carlotta Giordano
Borderline Sicilia
Aus dem Italienischen von Miriam Bulbarelli