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Donnerstag, 21. August 2014

Siracusa macht die Tür den Neuangekommenen auf: Syrer zwischen Umberto I und Città dei Giardini aufgeteilt.

Ich habe mich heute gegen 9 Uhr morgens nach Siracusa begeben, um zu überprüfen, ob die gestern Abend im Hafen von Augusta angekommenen 179 syrischen Staatsbürger in das Aufnahmezentrum für Familien, „Le Zagare“ in Città Giardino oder in das für Erwachsenen in der Via Gela 80, besser bekannt als „Umberto I“, (der Name der ehemaligen Schule in Siracusa,) verlegt worden sind.
Sobald ich in Città Giardino, einem kleinen Vorort von der Gemeinde Melilli, angekommen bin, wurde es mir klar, dass ich mich in der Nähe des Zentrum befinde: Ich halte das Auto an, um drei jungen syrischen Männern, zumindest scheint es mir so, mit ihren Frauen und einem Kind den Vortritt zu lassen. Nur mit wenig Hab und Gut auf den Schultern gehen sie unter neugierigen Blicken der anderen Passanten Richtung Bushaltestelle. Es ist keine unübliche Situation, vor allem nach den Ereignissen von letzter Woche in Palaspedini in Catania.

Das Zentrum „Le Zagare“ liegt in einer Gasse mitten in einem Wohngebiet. Das Eingangstor ist offen und im Hof ist ein Auto des Zolls abgestellt, das dreistockige Gebäude ist groß und in einem gutem Zustand. Sofort bemerke ich einige Menschen aus Syrien, die gestern ans Land gebracht wurden: Sie sitzen zusammen vorm Eingang, während sich andere Menschen aus Subsahara- und Zentralafrika in kleinen Gruppen am Gebäude entlang verteilen. Ich versuche, mit dem Verantwortlichen des Zentrums zu sprechen, aber es scheint ohne die Genehmigung der Präfektur nicht möglich zu sein. Jedoch wird mir bestätigt, dass all die Familien, die gestern in Augusta angekommen sind, in diesem Zentrum untergebracht worden sind. „Heute haben wir viel zu tun, gestern Nacht wurden viele Leuten hierhergebracht und die Situation ist schwierig zu händeln“ sagt eine Mitarbeiterin.
Ich fahre von Melilli zum „Umberto I“ Aufnahmezentrum am Stadtrand von Siracusa, dort stoße ich auf einen vom Institut Sant'Orsola von Siracusa betriebenen Schlafsaal. Nach den Angaben eines Mannes, der dort wohnt, sind dort für einen Zeitraum zwischen zwei Wochen und einem Monat Obdachlose und Flüchtlinge, die auf ihre Ausweispapiere warten, untergebracht. Zurzeit kommen die Migranten hauptsächlich aus Eritrea und Gambia. Da ich keinen Mitarbeiter antreffen, mit dem ich reden kann, bekomme ich nur diese Informationen.
Im Umberto I ist  es wieder ruhig nach der vor ein paar Tage geschehenen Schlägerei. „Es ging um unbedeutende Dinge“, erklärt der Leiter des Zentrums, der meine Frage beantwortet, macht mich aber gleichzeitig drauf aufmerksam, dass ein Besuch ohne Genehmigung unmöglich sei. „Gestern Nacht sind zehn Syrier hierhergebracht worden, derzeit wohnen hier 125 Flüchtlingen aus unterschiedlichen Herkunftsländern. Sie sind alle Männer und bleiben durchschnittlich für eine Woche, und werden später irgendwoanders untergebracht.
Ich verlasse den Hof der ehemaligen Schule und gehe an einem Polizeiauto und dem „Polibus“ von Emergency (Gesundheitsversorgung) vorbei, vor dem einige jungen Menschen sitzen, sie sprechen miteinander und lernen italienisch. 

Beatrice Gornati
Borderline Sicilia Onlus

Aus dem Italienischen von Miriam Bulbarelli