Unser Ziel
ist es seit jeher, denen eine Stimme zu geben, welche keine haben in einer
Gesellschaft wo mit dem Finger auf Migranten gezeigt wird und sie für alle
Probleme verantwortlich gemacht werden; in einer Gesellschaft, welche nicht
mehr versteht, dass der Kampf für die fundamentalen Rechte und der Respekt vor der
Würde des Menschen weder individuelle noch nationale Grenzen kennt, sondern im
Interesse aller ist. Zum Schluss möchten wir im Voraus all jenen danken, welche
durch eine Spende zum Gelingen unseres keinen Projektes beitragen.
Gute Lektüre
wünscht die Redaktion von Siciliamigrants!
Februar
- Februar 2014: Die Geburt der Lampedusa Charta
- AT THE LIMEN – der Bericht über die Anwendung der EU Verordnung bezüglich Rückführung in dasHeimatland in Italien, Zypern und Spanien wird veröffentlicht.
- Die Proteste der Migranten breiten sich von Trapani über Caltanissetta und Mineo aus.
März
- Höhepunkt der Ankünfte: übervolle Aufnahme-Zentren in ganz Sizilien.
- Der Notstand der „unbegleiteten minderjährigen Migranten“ explodiert: unangemessene Aufnahme in den Notfallunterkünften.
FEBRUAR
1. Februar 2014: die Geburt der Lampedusa
Charta.
Vom 31.
Januar bis zum 2. Februar empfing Lampedusa eine umfangreiche und gemischte
Gruppe von Personen, Gemeinschaften und Vereinigungen. Das Ziel dieses
Zusammentreffens war es, von einer breiten Basis aus eine gemeinsame
Herangehensweise auszuarbeiten. Dies führte zur Anerkennung der „Lampedusa Charta“,
eine Übereinkunft, welche „die neue Geografie der Freiheit“ zeichnen soll.
So
unterschiedlich wie die Empfindungen der Teilnehmer, welche für drei Tage an
der Lampedusa Charta arbeiteten, so unterschiedlich waren auch die Eindrücke,
die Borderline Sicilia in den zehn Tagen auf der Insel einsammeln konnte: die Eindrücke
der Bürger und Vertreter der Institutionen, vom Oberkommandanten der Küstenwache
bis hin zu den Soldaten der Militärmarine.
AT THE LIMEN - der Bericht über die Anwendung der EU Verordnung bezüglich Rückführung
in das Heimatland in Italien, Zypern und Spanien wird veröffentlicht.
Das Dossier
„AT THE LIMEN“, welches in einer Feldarbeit vom 1. August 2012 bis zum 31.
Januar 2014 entstanden war, wurde Anfang Februar veröffentlicht. Für das
Projekt arbeitete borderline-europe mit den Partnerorganisationen Borderline
Sicilia, KISA in Zypern und den beiden spanischen Organisationen Mugak und
Andalucia Acoge zusammen. Thema der Recherche war der Vergleich der Ausübung
der Abschiebehaft, ihrer Bedingungen und der Anwendung der EU Verordnung zur
Rückkehr in das Heimatland in verschiedenen europäischen Staaten.
Die Proteste der Migranten in Trapani gehen
auf Caltanissetta und Mineo über.
Das System
der Inhaftierung und Aufnahme von Migranten und Asylantragsstellern in Sizilien
charakterisiert sich dadurch, dass es aus Zentren verschiedenster Art besteht.
Die traditionellen Unterscheidungen zwischen Identifikations- und Abschiebezentren
(CIE), Aufnahme-Zentren für Asylantragssteller (CARA), Erstaufnahme-Zentren
(CSPA), Aufnahme-Zentren (CDA) und Schutzprogramm-Zentren für Asylantragssteller
und Flüchtlinge (SPRAR) spiegelt nicht die aktuelle Situation wider. Diese ist
nämlich durch die wiederkehrende Aktivierung von außerordentlichen Aufnahmezentren
(CAS) und improvisierten Erstaufnahme-Zentren wie ehemaligen Hotels,
Touristenunterkünften, Landgütern und Sportstadien noch weitaus komplexer.
Die
Hauptgründe für die zahlreichen Proteste, der in diesen Strukturen aufgenommenen
und inhaftierten Migranten sind Überfüllung, unzumutbare oder nicht bestehende
Gesundheitsversorgung, extrem lange Wartezeiten bis zur Anhörung bei der
Territorialkommission, Isolierung und schlechte Organisation bei der Verteilung
des Taschengeldes.
Abgesehen
von den Tausenden von Asylantragsstellern, die in dieser Vorhölle gefangen
sind, während sie auf das Interview „ihres Lebens“ warten, gibt es auch
Migranten, potenzielle Asylantragssteller, welchen sogar der Zugang zum
heruntergekommenen italienischen Schutzsystems untersagt bleibt, durch verschobenezeitversetzte
Zurückweisungen, oder besser gesagt durch Zurückweisungen auf italienischem
Boden.
MÄRZ
Die Ankünfte erreichen einen neuen
Höhepunkt: übervolle Aufnahme-Zentren in ganz Sizilien.
Auf die
guten klimatischen Bedingungen im Monat März folgte ein beachtlicher Anstieg
der Ankünfte auf Sizilien. http://www.siciliamigranti.blogspot.it/2014/03/i-2000-migranti-salvati-non-resteranno.html
Die
Situation in den verschiedenen Zentren Siziliens, welche bereits zuvor kritisch
war, ist jetzt kurz davor zu kollabieren. Auf der einen Seite wurde in
Caltanissetta das Zentrum „Pian del Lago 2“ geräumt, ein spontanes Lager,
welches unmittelbar hinter dem Sitz der staatlichen Behörden in Caltanissetta
entstand und in dem hunderte Asylsuchende über Monate auf „Aufnahme“ warten
mussten. Auf der anderen Seite wurden die Unterkunftsplätze in den
Notfall-Zentren der Provinz erweitert.
Auch in
Agrigent sieht es nicht besser aus. Ein Defizit in Millionenhöhe und
Verspätungen bei den Rückzahlungen bereiten den Betreibern der Zentren
beträchtliche Schwierigkeiten; außerdem kann man daraus eine weitere
Verschlechterung der Aufnahmebedingungen ableiten.
Auf Grund
der fehlenden freien Plätze in den besagten Zentren sah sich die Präfektur
gezwungen, vorläufig eine industriell genutzte Lagerhalle im Hafengelände von
Porto Empedocle zu beschlagnahmen.
Das Chaos
regiert auch in Trapani, in der Provinz mit den meisten außerordentlichen
Aufnahme-Zentren (CAS). Dazu kommen die Ereignisse im Identifikations- und
Abschiebezentrum (CIE) von Milo, welches, anstatt wie angeordnet geschlossen zu
werden, in die Hände des italienischen Roten Kreuz gelegt wurde, bis eine neue
Ausschreibung durchgeführt wird. Auch in diesem Fall hat sich die fehlende
Koordination zwischen Präfektur und Ministerium offenbart.
Im
Aufnahme-Zentren für Asylsuchende (CARA) von Mineo gibt es trotz allem kein
Durcheinander. Alles erscheint unverändert in einer künstlichen Ruhe.
Der Notstand der „unbegleiteten
Minderjährigen“ explodiert: unangemessene Aufnahmebedingungen in den Notfall
Einrichtungen.
Im Hinblick
auf die Operation Mare Nostrum wurde der Handelshafen von Augusta
als „idealer
Ort“ bestimmt, um die im Kanal von Sizilien geretteten Migranten an Land zu
bringen. Trotzdem wird die fehlende Organisation eines angemessenen
Verlegungssystems der Migranten deutlich. Die meisten Unannehmlichkeiten
erfahren die zahlreichen unbegleiteten Minderjährigen welche in letzter Zeit
ankamen. Sie wurden in Sporthallen untergebracht, zuerst in der von Augusta
http://www.siciliamigranti.blogspot.it/2014/02/minori-stranieri-non-accompapgnati-al.html
und dann in der von Brucoli, einer Fraktion von Augusta.
Die
Minderjährigen warten über Wochen unter inakzeptablen und gefährlichen
Bedingungen, bevor sie in eigens für sie vorgesehene Wohngemeinschaften oder in
Schutzprogramm-Zentren für Asylantragssteller und Flüchtlinge übersiedelt
werden. Dort scheint es, wegen der fehlenden Koordination zwischen den zuständigen
lokalen und nationalen Verantwortlichen, nicht genügend freie Plätze zu geben. http://www.siciliamigranti.blogspot.it/2014/03/minori-stranieri-non-accompagnati.html
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Aus dem
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