tmnews - Fast 500 Migranten sind in mehrere Einsätzen in der vergangenen Nacht von der Küstenwache auf ihrer Fahrt in seeuntauglichen Booten nach Italien gerettet worden. In der Nacht kamen 159 Personen in Roccella Ionica an (Kalabrien), unter ihnen ein auf der Überfahrt geborenes Baby. Sein Name ist "Nojian", was "neues Leben" bedeutet. Mutter und Kind wurden versorgt und den Sanitätern übergeben. Insgesamt befanden sich 14 Frauen und acht Kinder unter den Angekommenen afghanischer, syrischer und kurdischer Nationalität. Mindestens vier von ihnen mussten aufgrund von Dehydrierung ins Krankenhaus gebracht werden.
Um 9:30 Uhr am heutigen Morgen erreichten 95 Flüchtlinge aus dem Subsahararaum, unter ihnen drei Frauen und ein Kind, auf einer Einheit der Küstenwache die Insel Lampedusa. Die Flüchtlinge befanden sich auf einem kleinen treibenden Schlauchboot, als sie von dem italienischen Schlepper MED 8 gefunden wurden, der bei dem Boot blieb, bis die Küstenwache die Migranten übernehmen konnte.
Weitere zwei Einheiten der Küstenwache retteten 99 Migranten, die mit einem Satellitentelefon einen Hilferuf abgesetzt hatten. Sie befanden sich dicht gedängt auf einem kleinen Schlauchboot, das italienische Handelsschiff "Jevoli Shine" und die "Libra" der italienischen Marine geleiteten sie. Der Arzt der "Libra" versorgte einen kranken Migranten, holte ihn an Bord und ließ ihn mit einem Hubschrauber nach Lampedusa bringen.
Die beiden Einheiten stießen nach der Übernahme der Migranten auf der Rückfahrt auf ein weiteres Flüchtlingsboot, das sich in Schwierigkeiten befand. 80 Migranten, unter ihnen 17 Frauen, davon vier Schwangere, wurden an Bord genommen. Um 10:30 erreichten sie gemeinsam mit einer weiteren, zur Verstärkung entsendeten Einheit der Küstenwache den Hafen von Lampedusa.
Alle Rettungsaktionen wurden in Zusammenarbeit mit den libyschen, maltesischen und tunesischen Behörden durchgeführt. Derzeit überprüft die Zentrale Einsatzleitung die Position weiterer zwei Flüchtlingsboote, die in Richtung italienische Küste unterwegs sind.
Aus dem Italienischen von Judith Gleitze
