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Samstag, 18. Oktober 2014

An Land getrieben auf Marettimo

Frauen und Kinder klammern sich an den Felsen der Küste fest
La Repubblica – Gestern Abend  um 22 Uhr- nach  einem  Alarm über das Satellitentelefon -  beginnt  für die  Küstenwache  eine schwierige Rettungsaktion. 55 Personen in Seenot war es gelungen, die felsige Küste zu erreichen. Ihr Boot ist gesunken.
Es war eine schreckliche Landung gestern Abend in Marettimo, auf einer der Inseln vor Trapani, wo ein Boot aus noch ungeklärten Gründen gesunken ist. 55 Migranten gelang es, die Felsenküste zu erreichen und dort klammerten sie sich an den Klippen fest, um nicht doch noch zu ertrinken. Unter ihnen auch Frauen und Kinder.
Während der ganzen Nacht, bis spät am nächsten Morgen und unter grossen Schwierigkeiten hat die Rettungsaktion der Küstenwache von Trapani stattgefunden, denn der Ort des Geschehens ist schwer erreichbar, sowohl aus der Luft wie auf dem Landweg.
Unter den 55 Flüchtlingen, die alle gerettet werden konnten, auch ein Säugling mit hohem Fieber. Das Kind und seine Mutter wurden eiligst nach Trapani ins Krankenhaus gebracht.
Der Rettungsmannschaft gelang es, die Menschen mit Hilfe eines kleinen Flosses vom Felsen zu holen und zum Boot der Küstenwache zu transportieren. Der Alarm wurde gestern Abend um 22 Uhr ausgelöst, als die Küstenwache ein SOS von einem Satellitentelefon aus einem unzugänglichen Küstenabschnitt in der Gegend von Punta Libeccio empfing.
Die militärische Einheit der Hafenbehörde hat eine dramatische Situation vorgefunden. An die Felsen geklammert waren 48 Männer, 2 Frauen und 5 Kinder, die um Hilfe riefen. Die Rettungsaktion war auch wegen der Dunkelheit eine Herausforderung, denn auch vom Meer her ist dieser Küstenabschnitt schwer zu erreichen, und vom Land aus ist es wegen der Erdrutschgefahr zu gefährlich.
Zuerst wurde eine Rettung aus der Luft in Erwägung gezogen, aber wegen der möglichen Erdrutschgefahr wieder verworfen. Nach stundenlangen vergeblichen Versuchen zu landen, ist es den Rettungskräften gegen 5 Uhr morgens endlich gelungen, mit Hilfe eines Flosses die  5 Kinder und 2 Frauen auf das Rettungsboot in Sicherheit zu bringen. Die Geretteten  wurden  unverzüglich  nach Trapani gebracht – ein Säugling mit Fieber und seine Mutter ins Krankenhaus – die Anderen in eine Aufnahmestelle. Mit grosser Vorsicht wurden die anderen 48 Migranten, die die ganze Nacht auf dem Felsen ausgeharrt hatten, bis zum späten Morgen auch in Sicherheit gebracht - erschöpft aber gerettet. Es sind Migranten aus Lybien, Tunesien und Syrien. Der Grund für das Unglück ist noch nicht klar. Vielleicht ist das Boot abgetrieben worden und darum an der Küste zerschellt.